In-App-Käufe: Die moderne Abzocke

Die App Stores von Android und iOS gleichen einer riesigen Spielwiese: Abertausende, gar Millionen an smarten Alltagshelfern und bunten Spielen warten auf den Handy- oder Tabletnutzer – die meisten davon sogar kostenlos. Zumindest am Anfang. Denn immer öfter finanzieren App-Entwickler ihr Produkt nicht mehr nur über Werbung, sondern über Micropayments in Form von In-App-Käufen. Mehr als ein paar Euro sind es in der Regel nicht, die der User für mehr Features, höhere Gewinnchancen oder bessere Optik zahlt – aber auch Kleinvieh macht Mist. Schnell kommen über diese sogenannten Freemium-Apps Summen zusammen, die sich auf der Handyrechnung empfindlich bemerkbar machen.
Kostenfalle In-App-Käufe: Micropayments vor allem für Kinder gefährlich
Besonders in Kinderhänden kann sich die In-App-Bezahlung zur Kostenfalle entwickeln. Schließlich muss man dafür kaum mehr tun, als einen Button zu berühren – schon hat man ein paar neue Leben gekauft und das Spiel kann weitergehen. Beliebt ist auch die Verwendung einer internen Spielwährung, mit der man innerhalb der App zahlt, für die man aber natürlich erstmal echtes Geld zahlen muss. Einige der beliebtesten Spiele-Apps weltweit setzen auf dieses Prinzip. Apple und Google mussten in der Vergangenheit Millionenbeträge an Eltern zurückzahlen , deren Kinder teilweise mehrere tausend Dollar für In-App-Käufe ausgegeben hatten. Beide Firmen erhöhten daraufhin die Hürden für die in Apps getätigten Micropayments und verpflichteten sich dazu, Freemium-Apps nicht mehr als “kostenlos” zu bewerben.
In-App-Käufe deaktivieren – so geht’s
Wer seinen Kindern Smartphone oder Tablet zum Spielen überlassen, aber nicht das Risiko einer ellenlangen Handyrechnung eingehen will, sollte In-App-Käufe vollständig deaktivieren. In iOS rufen Sie hierfür “Einstellungen” → “Allgemein” → “Einschränkungen” auf und wählen “Einschränkungen aktivieren” aus. Nun werden Sie dazu aufgefordert, einen vierstelligen Code zu vergeben und können per Schieberegler auswählen, für welche Anwendungen die Einschränkungen gelten sollen. Sinnvoll ist es, “iTunes Store” und “iBooks Store” auszuwählen, um In-App-Käufe zu unterbinden. Sie können dies natürlich jederzeit wieder rückgängig machen, wenn Sie vorher den Code eingeben. In Android können Sie In-App-Käufe nicht vollständig deaktivieren, aber ein Passwort festlegen, das vor jedem Einkauf eingetippt werden muss. Bei neuen Smartphone-Modellen geht das auch per Fingerabdruckidentifizierung – das ist natürlich nur sinnvoll, wenn ausschließlich Ihre Touch ID auf dem Handy registriert ist. Hierfür öffnen Sie den Google Play Store und wählen “Einstellungen” aus. Unter “Nutzersteuerung” finden Sie die entsprechenden Optionen.
Die Alternative zu In-App-Käufen: Gutschriftkarten
Wenn Sie In-App-Käufe nicht vollständig deaktivieren, sondern nur einschränken möchten, bieten sich Gutschriftkarten als Alternative zu Kreditkarte und Lastschriftverfahren an. Diese können Sie in verschiedenen Guthabensummen in Elektronikgeschäften, in Postfilialen oder gut sortierten Supermärkten erwerben. Das verfügbare Guthaben ist damit begrenzt, was Ihnen größere finanzielle Sicherheit bei Micropayments verschafft.