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Outdoor Smartphone – was bedeutet "wasserdichtes" Handy?

28.11.2016, 09:00 Uhr
 Zelt Camping© Free-Photos / pixabay.com

Im Regen telefonieren oder das Handy unbesorgt in die Badewanne mitnehmen – ein Outdoor Smartphone verspricht optimalen Schutz gegen Nässe. Tatsächlich ist ein umstürzendes Bierglas für viele moderne Mobiltelefone kein Problem mehr. Hersteller wie Apple, Samsung und Sony werben bei ihren neuesten Modellen mit einer wasserfesten Ausrüstung, die selbst einen unverhofften Tauchgang unbeschadet übersteht. Aber wie robust ist ein wasserdichtes Handy wirklich, und welche rechtliche Sicherheit bietet die Bezeichnung?

Wasserdichtes Handy mit IP-Zertifizierung

Ein wasserdichtes Smartphone war bis vor wenigen Jahren nur auf Baustellen, bei Wassersportlern oder Wanderern anzutreffen. Für den alltäglichen Gebrauch waren die Geräte schlichtweg zu klobig und zu schwer. Mit der Verbreitung des Smartphones zum ständigen Begleiter hat sich aber auch bei der technischen Entwicklung einiges getan. Speziell im Spitzensegment rüsten die Hersteller ihre Smartphones zu perfekten Allwetter-Partnern aus. Doch was bedeutet "wasserdicht" in technischer Hinsicht?

Wer ein Outdoor Smartphone mit diesem Ausstattungsmerkmal sucht, findet mittlerweile ein breites Spektrum an attraktiven Modellen. Der genaue Blick zeigt: die Smartphones leisten unterschiedlich viel. Um Käufern einen objektiven Vergleich zu ermöglichen, lassen einige Hersteller ihre Outdoor Smartphones deshalb nach dem für elektrische Bauteile bekannten IP Standard zertifizieren. Die IP Schutzklassen zeigen dabei an, in welchem Maß die Geräte Umwelteinflüssen ausgesetzt sein können, ohne Schaden zu nehmen.

Die erste Kennziffer im IP Code steht für den Schutz des Handys gegen Berührungen und das Eindringen von Fremdkörpern. Sie wird zwischen 0 und 6 angegeben. Je höher die Ziffer ist, desto besser ist das Gerät geschützt. Die zweite Kennzahl gibt an, wie gut das Outdoor Smartphone gegen Flüssigkeiten geschützt ist. Sie reicht von 0 bis zur höchsten Klasse 9. Die Schutzdefinition für Wasser im Detail:

Ziffer der IP Schutzklasse (Norm DIN EN 60529 / IEC 60529):

  • 0: kein Schutz
  • 1: Schutz gegen senkrecht fallendes Tropfwasser
  • 2: Schutz gegen Tropfwasser bei Gehäuseneigung von 15 °
  • 3: Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60°
  • 4: Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
  • 5: Schutz gegen Strahlwasser aus einer Düse aus beliebigem Winkel
  • 6: Schutz gegen starkes Strahlwasser
  • 7: Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen (bis zu 30 Minuten)
  • 8: Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen
  • 9: Schutz gegen Wasser bei Hochdruck- oder Dampfeinstrahlung

Das iPhone 7 von Apple erhielt beispielsweise das Siegel IP 67: es ist demnach vollständig staubdicht und geschützt vor zeitweiliger Überflutung. Ein Tauchbad von mehr als 30 Minuten in einem Meter Tiefe oder den Strahl eines Hochdruckreinigers verträgt aber auch dieses Outdoor Smartphone nicht. Modelle mit einer hohen Schutzklasse sind ebenfalls von Samsung und Sony erhältlich. Das Galaxy S7 verfügt sogar über ein IP 68-Siegel und empfiehlt sich damit als wasserdichtes Handy für maximale Herausforderungen.

Wasserfest - welche rechtliche Wirkung hat die Bezeichnung?

Die Zertifizierung von Outdoor Smartphones nach dem IP-Standard ist nicht nur werbewirksam, sie hat auch rechtliche Konsequenzen. Bevor Nutzer mit ihrem Handy ein Schaumbad nehmen oder vom Fünfmeterbrett springen, sollten sie allerdings das Kleingedruckte lesen. Das Selfie beim Eintauchen mag zwar spektakulär aussehen, es kann aber auch teuer werden. Denn in den Fußnoten erklären Apple und andere Hersteller, dass etwaige Wasserschäden nicht durch die Garantie abgedeckt sind.

Die Tests zur Einstufung in den IP-Code finden unter Laborbedingungen und mit fabrikneuen Geräten statt. Nach längerem Gebrauch, so argumentieren die Hersteller, könne der Schutz jedoch nachlassen: Dichtungen nutzen sich ab, Stöße führen zu winzigen Rissen. Ein hundertprozentiger Schutz vor Flüssigkeiten sei technisch nicht möglich. Um die Produktgarantie zu bewahren, ist es deshalb ratsam, auf nasse Experimente mit dem Outdoor Smartphone zu verzichten. Vor allem Salzwasser, Chlor und andere Chemikalien greifen die Dichtungen an, so dass ein wasserdichtes Handy beim langfristigem Kontakt seine Schutzwirkung einbüßt.

Die größte Gefahr von Nässe in elektrischen Geräten liegt in Kurzschlüssen. Erste-Hilfe-Tipps bei nassen Handys lauten darum: sofort ausschalten, Ladekabel entfernen und Akku entnehmen. Ein Kurzschluss kann unmittelbar nach dem Eindringen von Wasser auftreten, in vielen Fällen führt die eingedrungene Feuchtigkeit jedoch schleichend zur Korrosion. Defekte können sich unter Umständen erst Wochen später zeigen. Auch ein wasserdichtes Handy sollte deshalb nicht aufgeladen werden, nachdem es in eine Flüssigkeit gefallen ist. Nur wenn sichergestellt werden kann, dass sich keine Feuchtigkeit in Inneren befindet, darf das Outdoor Smartphone an die Steckdose.

Übrigens: Ob ein Wasserschaden aufgetreten ist, kann in der Fachwerkstatt schnell festgestellt werden. Die meisten modernen Outdoor Smartphones verfügen über einen Sensor, der sich beim Kontakt mit Flüssigkeiten verfärbt. Ist der Farbstreifen aktiviert, erlischt die Garantie.

Versicherung gegen Wasserschäden

Was tun im Schadensfall? Wenn die Produktgarantie des Herstellers erloschen ist, haben Handybesitzer dennoch Chancen auf einen finanziellen Ausgleich für ihr defektes Gerät. Zahlreiche Handyversicherungen decken Schäden durch eindringendes Wasser ab. Damit die Versicherung zahlt, muss der Flüssigkeitsschaden aber innerhalb des üblichen Gebrauchs eingetreten sein. Rutscht das Outdoor Smartphone beim Telefonieren aus der Hand und fällt in eine Pfütze, ist es versichert. Fällt ein wasserdichtes Handy von der Luftmatratze in die Nordsee, ist wahrscheinlich grobe Fahrlässigkeit gegeben. Die Versicherung wäre dann nicht zu Leistungen verpflichtet.

Tauchen, Paddeln, Joggen - optimaler Schutz dank Hülle

Die größten Schwachstellen für eindringendes Wasser sind die USB-Buchse und der Anschluss für Kopfhörer. Um Flüssigkeiten abzuwehren, werden diese im Outdoor Smartphone mit einer Gummikappe geschlossen oder von innen versiegelt. Wer hundertprozentige Sicherheit möchte, kann aber auch zur Schutzhülle greifen. Die wasserdichten Kunststoffhüllen verwandelt jedes Mobiltelefon in ein perfektes Outdoor Smartphone. Für nur wenige Euro garantiert die Folientasche einen unbeschwerten Aufenthalt am Pool, im Badezimmer oder am Strand. In einer passgenauen Hülle lässt sich ein wasserdichtes Handy sogar als Unterwasserkamera einsetzen.

Was zeichnet ein gutes Outdoor-Smartphone aus?

Damit ein Mobiltelefon den Titel "Outdoor-Smartphone" verdient, muss es allerdings noch weitere Eigenschaften mitbringen. Eine wasserfeste Hülle allein reicht nicht. Um beim Strandurlaub oder Wandern richtig geschützt zu sein, muss das Handy auch möglichst bruch- und stoßfest sein. Wer ein extra strapazierfähiges Outdoor Smartphone sucht, sollte deshalb zusätzlich auf den MIL-STD-810 Standard achten. Diese aus den USA stammende Militärnorm spezifiziert, wie verträglich Ausrüstungsgegenstände gegenüber extremen Temperaturen, Chemikalien, Schocks und andere Umwelteinwirkungen sind.

Auch der Schutz gegen Wasser, Schnee und Hagel ist bei Modellen mit MIL-STD-Zertifizierung überdurchschnittlich gut. Empfehlenswert sind die robusten Outdoor Smartphones allerdings nur für besondere Einsatzbereiche. Zugunsten der Schutzwirkung müssen die Hersteller auf ein schlankes, modernes Design verzichten. Wirklich schick sind die klobigen und schweren Baustellen-Handys nicht.